Edibles zum Schlafen: So machst du dein Extrakt “abendfreundlicher”
Bedtime Gummies können beim Schlafen helfen, sofern sie nicht die Matratze blockieren!
Edibles zum Einschlafen
Du willst Edibles zum Einschlafen nutzen – wirst aber eher wach davon? Damit bist du nicht allein. Viele erleben THC am Abend als „koffeinartig“: der Kopf wird aktiver, der Körper weniger ruhig. Die gute Nachricht: Du kannst mit einfachen, kontrollierbaren Stellschrauben dafür sorgen, dass deine Extrakte und Edibles schläfriger wirken – ohne neue Sorten kaufen zu müssen. In diesem Leitfaden zeigen wir, wie du mit Sauerstoff, Hitze, Oberfläche und Zeit den CBN-Anteil in deinem Extrakt erhöhst und so entspanntere Nacht-Rezepte herstellst – inklusive klarer Sicherheitshinweise, Praxis-Schritten und realistischen Erwartungen.
In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um sichere und wirkungsvolle Edibles herzustellen.
Warum THC abends „wach“ machen kann – und wie CBN hilft
Kurz gesagt: THC kann je nach Person und Setting stimulierend wirken. Viele berichten abends von „Kopfkino“ statt Schläfrigkeit. Ein Hebel, um den Charakter zu verändern, ist CBN (Cannabinol).
Was ist CBN? CBN entsteht, wenn THC oxidiert. Es wirkt körperlich beruhigend, sedierend und schwerer, ohne das typische „Kopf-High“ von THC.
Wichtig: Du erzeugst keine zusätzliche Potenz. Es ist ein Tauschgeschäft: Ein Teil THC wird zu CBN. Mehr CBN bedeutet daher weniger THC (und in der Regel weniger Terpene).
Warum abends sinnvoll? Ein höherer CBN-Anteil kann Edibles milder, ruhiger und „mellow“ machen – genau das, was viele für die Nacht suchen.
Die vier Stellschrauben: Sauerstoff, Hitze, Oberfläche, Zeit
Oxidation ist der Schlüssel von THC → CBN. Diese Faktoren treiben sie gezielt voran:
Sauerstoff
Mehr Luftkontakt = mehr Oxidation. Beim Decarboxylieren nicht luftdicht arbeiten und später bei der Infusion rühren (Luft an die Oberfläche bringen).
Hitze (moderat!)
Höhere, aber kontrollierte Temperaturen beschleunigen Oxidation. Bleib unter 130 °C, sonst baust du Cannabinoide übermäßig ab.
Oberfläche
Dünn ausbreiten (kein Haufen), damit die Luft überall herankommt. Auch beim Rühren während der Infusion vergrößerst du die wirksame Oberfläche.
Zeit
Länger im Ofen bzw. länger in der warmen Infusion = mehr Oxidation. Aber: Mit der Zeit sinken THC und Terpene, der Geschmack wird kräftiger/dunkler.
Methoden, die wirklich funktionieren (mit Zeiten & Temperaturen)
1) Schläfrige Basismethode (Ofen + Infusion)
Ziel: Etwas mehr CBN, ohne Spezialgeräte.
Decarboxylierung („aktivieren“ + sanft oxidieren):
115–120 °C für 40–50 Minuten im Backofen auf Blech (nicht im geschlossenen Glas).
Dünn verteilen, Backpapier unterlegen, kein luftdichtes Setup.
Unter 130 °C bleiben! Höher führt zu starkem Abbau.
Infusion in Öl:
Nach dem Decarb in Öl (z. B. MCT, Kokos/Ghee) bei 80–90 °C für 3–4 Stunden ziehen lassen.
Deckel spaltbreit oder offen (nicht luftdicht), regelmäßig rühren → Luftkontakt.
Ergebnis: Mehr CBN, weniger THC/Terpene, dunklere Farbe, kräftigerer Geschmack.
2) „Old-Hippie-Methode“ (Crock-Pot/Schongarer)
Der gute alte Crock Pot.
Ziel: Easy way.
Pflanzenmaterial + Butter/Öl in den Schongarer, Einstellung Low, viele Stunden ziehen lassen (klassisch 12–24 h).
Ergebnis: Grüneres, grasigeres Öl mit deutlichem CBN-Anteil.
3) „Old-Weed-Effekt“ – beschleunigt (kontrolliertes Altern)
Ziel: CBN-Bildung „wie beim Vergessen“, nur kontrollierter.
Braunes Glas, oben Luftpolster lassen, an einen warmen Ort (z. B. oben auf dem Kühlschrank, ~30–40 °C).
2–6 Wochen, Glas gelegentlich öffnen (Luft rein)
Ergebnis: Spürbar oxidiertes Material; nach Decarb/Infusion oft schläfriger.
4) Was nicht gut funktioniert: geschlossene Systeme
Instant-Pot & viele Pro-Decarb-Geräte sind geschlossen. Sie sind dafür gebaut, perfektes THC (nicht CBN) zu liefern. Für den Nachtmodus ungeeignet.
Workaround: Beim Instant-Pot ggf. Deckel ab und Keep-Warm verwenden, regelmäßig rühren. Praktisch geht ein Wasserbad/Topf oft einfacher.
Professionelle Geräte: Tolle THC-Aktivierung – für CBN-Bildung meist zu „dicht“.
Grenzen, Trade-offs & Praxis aus unserer Küche
Du kannst nicht alles haben. Leider. Mehr CBN bedeutet weniger THC und weniger Terpene. Der Geschmack wird meist kräftiger und das Öl dunkler.
100 % CBN? Mit Küchenmethoden nein. Du kannst die Richtung steuern, aber nicht vollständig konvertieren – das wäre Laborarbeit.
Unsere Praxis: In der eigenen Edibles-Küche erhöhen wir für Bedtime-Gummies den CBN-Anteil gezielt – zusätzlich zum Full-Spectrum-Öl kommt CBN-Isolat (z. B. 10 mg pro Einheit) hinzu. Das ist reproduzierbar und dosiergenau.
Tipp: Kennzeichne alles eindeutig (mg/Einheit, Datum, Medium). Außer Reichweite von Kindern/Haustieren lagern. Kein Weitergeben an Dritte ohne klare Aufklärung.
Dosieren, testen, dokumentieren: so bleibst du sicher
Startdosis niedrig (z. B. 2–5 mg THC), speziell bei neuen Nacht-Extrakten.
Warte 2 Stunden, bevor du nachlegst – 11-Hydroxy-THC wirkt später und länger.
Protokoll führen: Sorte, Decarb-Methode (Grad/Minuten), Infusion (Medium, Grad/Stunden, offen oder Glas), Rühren, Farbe/Geruch, Wirkung.
Feintuning: Wenn noch zu „wach“ → beim nächsten Batch etwas heißer/länger decarben, länger infundieren, mehr Luftkontakt geben.
Wichtig: Keine Kombination mit Schlafmedikamenten oder Alkohol; im Zweifel ärztlich abklären.
💡 Tipp: Fang niedrig an – und steigere langsam. Jeder Körper reagiert anders auf THC.
Lagerung & Geruch: pragmatische Hinweise für die Nachtküche
Geruch: Mehr Luftkontakt/Ofen = geruchsintensiver. Lüften, Fenster-Ventilator („Box-Fan“) nach außen, saubere Arbeitsflächen.
Öl-Infusionen: Dunkles Glas, kühl, lichtarm. MCT-Öl ist oxidationsstabiler als Oliven-/Rapsöl.
Gummies/Backwaren: Luftdicht lagern, gekühlt halten, bei längerer Lagerung einfrieren. Hygiene beachten (saubere Formen, ggf. Kaliumsorbat in wasserreichen Rezepten).
Tipp: Deutlich beschriften (mg/Einheit, Datum). Außer Reichweite von Kindern lagern. Keine „verwechselbaren“ Verpackungen.
E-Book & Dosierungsrechner
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Fazit
Mit denselben Sorten, die du ohnehin nutzt, kannst du durch Sauerstoff, Hitze, Oberfläche und Zeit den CBN-Anteil in deinem Extrakt erhöhen – und so Edibles herstellen, die abends ruhiger und schläfriger wirken. Rechne mit Trade-offs (weniger THC/Terpene, dunklere Farbe, kräftigerer Geschmack) und arbeite kontrolliert: dokumentieren, testen, feinjustieren. Für maximale Reproduzierbarkeit ist die Kombination aus sauberer Basismethode und – wenn gewünscht – gezielter CBN-Zugabe die sicherste Lösung.